Im Oktober begleiten wir unsere Gesellschafter:in Chiara Pagnia, Hausleiterin bei Möbel Pagnia in Betzdorf, in ihr Geschäft. Wir erfahren so einiges über ihre Ziele und Visionen für das Familienunternehmen, sowie über ihre ganz persönlichen Erfahrungen und Erinnerungen. Freuen Sie sich auf ein interessantes und unterhaltsames Interview!
Unser Haus ist 10.000m² groß und umfasst die Bereiche Küche, Wohnen, Speisen, Garderoben, Schlafen und FASO. Gegründet wurde es vor 86 Jahren durch meinen Uropa als Schreinerei. Mit mir geht es dann also in die 4. Generation. Wir führen auch 3 kleinere SB-Märkte, diese laufen jedoch unter der Pack Zu GmbH, ebenfalls mit Vollsortiment. Auch wenn die Unternehmen rechtlich getrennt sind, gehören sie zu einer Firmengruppe und wir versuchen eng zusammen zu arbeiten.
Die Kund:innen sind verunsichert und die Frequenz ist gesunken. Vor allem Küchen-Käufe werden zugunsten von Sparsamkeit oder dem nächsten Urlaub hintenangestellt. Die Kund:innen, die ins Haus kommen, brauchen mehr Bedenkzeit, bevor sie sich zu Käufen mit höherem Ausgabevolumen durchringen können. Damit einhergehend hatten wir das große Glück, bisher kein Personal aktiv entlassen zu müssen. Einige langjährige Mitarbeitende sind in den Ruhestand gegangen und wir konnten so die Personalkostenbelastung senken.
Ich bin der festen Überzeugung, dass jeder Mensch es verdient hat, ein schönes Zuhause zu haben. Und wir sind aktiv daran beteiligt, für Menschen einen Ort zu schaffen, an den sie gern wieder zurückkehren. Was gibt es Schöneres?! Außerdem sehe ich in der Möbelbranche auch mein ganz eigenes Zuhause – und das schon seit meiner Geburt. Egal ob als Verkäuferin, Hausleiterin oder als Mitglied des Einkaufsausschusses. Ich liebe meine Arbeit und ich liebe Möbel. Ich sehe in unserer Branche trotz aller Schwierigkeiten so viel Potenzial! Und ich hoffe, dass ich mit meiner Arbeit, wenn auch nur im Kleinen, etwas dazu beitragen kann, dass die Geschichte des deutschen Möbel-Mittelstands weiter geht.
Es klingt vielleicht wenig aufregend, aber meine Vision ist es, 2038 unser 100-jähriges Bestehen feiern zu können. Gemeinsam mit meinen Eltern, die ihren Ruhestand genießen und wissen, dass das, was sie geschaffen haben, in guten Händen ist. Ich möchte, dass wir weiterhin ein menschennaher, sicherer Arbeitgeber für unsere Mitarbeitenden sind, sowie ein vertrauenswürdiger und zuverlässiger Geschäftspartner für unsere Lieferanten. Und natürlich eine geschätzte und altbekannte Anlaufstelle für unsere Kundschaft, wenn sie auf der Suche nach schönen Möbeln und qualitativer Beratung ist. Außerdem möchten wir ein bisschen digitaler werden … aber da bin ich gerade schon fleißig dabei und habe tolle Mitarbeitende, die mich dabei unterstützen.
Unsere Polstermöbel, vor allem die Modelle, mit denen ich in meiner Ausbildung (2018 bei der Möbelcentrale) angefangen habe, zu planen. Jedes Mal, wenn ich Kunden hier berate, muss ich wieder an die 19-jährige Chiara denken, die vor Nervosität fast gestorben wäre, als sie ihre ersten Bestellungen allein erfasst hat. Alternativ mein schöner, neuer RMW-Schreibtisch mit Höhenverstellung – damit macht Arbeiten gleich viel mehr Spaß!
Bildquelle: Alliance-Verband