Nachhaltigkeit ist längst kein Trend mehr, sondern ein zentrales Thema in der Möbelbranche. Immer mehr Verbraucher achten darauf, wie ihre Möbel produziert werden und welche Auswirkungen dies auf die Umwelt hat. Für Küchen- und Möbelhändler bietet sich dadurch eine große Chance: Indem sie auf nachhaltige Materialien und Produktionsweisen setzen, können sie nicht nur zum Umweltschutz beitragen, sondern auch neue Kundengruppen erschließen und ihren Umsatz steigern.
Für viele Verbraucher ist Nachhaltigkeit zu einem entscheidenden Wert in ihrem Alltag geworden. Eine Umfrage von Statista aus dem Jahr 2023 zeigt, dass 78 % der Befragten schon damals bei ihren Kaufentscheidungen Wert auf umweltfreundliche Produkte legten. Insbesondere auch in der Möbelbranche spielt dies eine entscheidende Rolle: Natürliche Materialien oder recycelte Werkstoffe werden zunehmend nachgefragt. Die Gründe hierfür sind vielfältig:
Immer mehr Verbraucher wünschen sich Möbel, die nicht nur gut aussehen, sondern auch mit gutem Gewissen gekauft werden können. Hier einige Beispiele, wie Nachhaltigkeit in der Möbelbranche umgesetzt wird:
Sehr interessant in diesem Kontext ist eine Studie des Bundesumweltamts die zeigt, dass 45 % der Verbraucher bereit sind, für nachhaltige Möbel auch einen höheren Preis zu zahlen. Gerade jüngere Zielgruppen, insbesondere die Altersgruppe zwischen 25 und 39 Jahren, legen besonders großen Wert auf Nachhaltigkeit. Für Möbelhändler ergibt sich daraus ein enormes Potenzial, um diese Zielgruppen präzise anzusprechen und zu erreichen.
Neben den ökologischen Vorteilen bietet Nachhaltigkeit auch klare wirtschaftliche Chancen. Laut einer Marktanalyse von Mordor Intelligence wächst der europäische Markt für nachhaltige Möbel jährlich um etwa 6,8 %. Diese Wachstumsrate unterstreicht, wie sehr sich das Kaufverhalten der Verbraucher verändert. Händler, die jetzt auf nachhaltige Produkte setzen, können sich als Vorreiter positionieren und einen wichtigen Wettbewerbsvorteil sichern. Nachhaltigkeit kann zudem zur Imageaufwertung beitragen: Kunden schätzen Unternehmen, die transparent arbeiten und dabei Verantwortung übernehmen. Eine klare Kommunikation über die verwendeten Materialien, die Produktionsbedingungen und Umweltstandards stärkt das Vertrauen in die Marke und erhöht die Kundenbindung.
Achten Sie darauf, dass Ihre Produkte mit anerkannten Umweltzertifikaten wie dem Blauen Engel, dem FSC-Siegel oder dem EU-Ecolabel ausgezeichnet sind. Diese Siegel bieten Kunden Orientierung und erhöhen die Glaubwürdigkeit.
Kunden möchten wissen, woher die Materialien stammen und wie die Möbel hergestellt werden. Zeigen Sie dies offen – sei es auf Ihrer Website, in Ihrem Studio oder durch persönliche Beratung.
Kooperieren Sie mit Lieferanten und Herstellern, die sich auf umweltfreundliche Produktion spezialisiert haben. So können Sie Ihr Sortiment gezielt erweitern und hochwertige, nachhaltige Produkte anbieten.
Erzählen Sie die Geschichte hinter den Möbelstücken. Wie wurde das Holz gewonnen? Welche regionalen Handwerksbetriebe waren beteiligt? Kunden kaufen nicht nur Möbel, sondern auch die Werte, die dahinterstehen.
Die Integration von Nachhaltigkeit in das Geschäftsmodell ist nicht nur ein Beitrag zum Umweltschutz, sondern auch eine Investition in die Zukunft. Studien zeigen, dass Unternehmen, die nachhaltig agieren, langfristig erfolgreicher sind. Laut einer Untersuchung von Nielsen stieg der Umsatz nachhaltiger Marken zwischen 2017 und 2022 durchschnittlich um 30 %.
Ein weiterer Vorteil: Nachhaltige Möbel sind oft langlebiger, was nicht nur die Umwelt entlastet, sondern auch die Kundenzufriedenheit steigert. Ein zufriedener Kunde, der Qualität und Nachhaltigkeit erlebt, ist nicht nur loyal, sondern empfiehlt Ihr Unternehmen auch weiter.
Reden wir über Nachhaltigkeit reden wir über Werte, über Denkweisen, Emotionen und Überzeugungen. Um dies in Gewinne umzusetzen ist die Gelegenheit und der Zeitpunkt ideal. Nachhaltigkeit ist mittlerweile weit mehr als nur ein Marketingtrend. Sie ist ein zentraler Faktor, um sich im Wettbewerb zu behaupten und neue Zielgruppen zu erreichen. Küchen- und Möbelhändler, die diesen Weg einschlagen, profitieren von einem positiven Image, einer treuen Kundschaft und langfristigem Umsatzwachstum.
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Quellen: Statista | Bundesumweltamt | Mordor Intelligence | Nielsen
Bildquelle: Freepik | AdobeStock